Salzlecksteine fürs Pferd - Fluch oder Segen?
Geht man durch die Stallgassen und wirft einen Blick auf die Pferdeboxen, sieht man hier und dort einen Salzleckstein in weiß oder rosa-orange aber auch mal einen Mineralleckstein. Ist ein Leckstein wirklich notwendig oder bräuchten unsere Pferde gar keinen?
Grundsätzlich gilt, ein Salzleckstein sollte allen Pferden zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere dann, wenn das Pferd Arbeit erbringt. Denn je Liter schweiß verliert ein Pferd neben anderen Elektrolyten rund 8,5 g Natriumchlorid. Eine ganze Menge. Da der Salzbedarf bei Schweißverlust so groß ist, sollten Sportpferde zusätzlich über das Krippenfutter mit losem Salz versorgt werden.
Ob weißer (konventioneller), grauer (Karpaten) oder rosa-orange ("Himalaya") färbiger Salzleckstein ist grundsätzlich egal. Es kann aber natürlich sein, dass dein Pferd den ein oder anderen bevorzugt. Um den CO2 Fußabdruck gering zu halten, ist sicherlich ein Karpatensalz oder regionales weißes Salz dem aus Pakistan zu bevorzugen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Pferde die auf der Weide gehalten werden, kein tägliches Mineralfutter erhalten, können sinnvoller Weise über mineralisierte Leckmassen mit den notwendigen Mineralstoffen versorgt werden. Aber auch hier gilt es zu beachten, welche Nährstoffe mein Pferd benötigt und welche im Leckstein enthalten sind.Mehr zum Thema Mineral-Lecksteine findest du in unserem Blog-Artikel.
AUFGEPASST! Salzlecksteine sollten nur der zusätzlichen Versorgung an Natrium und Chlor eingesetzt werden, können ein Mineralfutter aber nicht ersetzen. Saugfohlen keinen Salzleckstein zur Verfügung stellen, da sie aus Langeweile schnell zu viel aufnehmen können und es zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wo und wie soll der Leckstein montiert werden?
In der Box am besten in der Nähe der Krippe, auf der Weide in der Nähe der Tränke oder im Unterstand. Jedenfalls vor Wind und Wetter geschützt, sodass er nicht durch Wettereinflüsse abgetragen wird. Für die Montage von Lecksteinen mit Loch in der Mitte eignen sich herkömmliche Strohbänder oder auch eigene Lecksteinhalter. Leckmassen im Kübel fixierst du am besten in einer Ecke oder mittels Kübelhalterung.
Kann mein Pferd zu viel lecken?
Solltest du das Gefühl haben, dein Pferd leckt übermäßig am Leckstein, solltest du die Versorgung an Mengenelementen und Spurenelementen durch seine tägliche Futterrationen überprüfen. Vielleicht bekommt das Pferd kein Mineralfutter und versucht den Bedarf durch lecken zu decken? Oder aber es ist eine Untugend des Pferdes? Das gilt es jedenfalls herauszufinden. Wenn du dir nicht sicher bist, frag am besten einen Experten. Als Alternative zu Salzlecksteinen kannst du das Salz auch direkt ins tägliche Pferdefutter mischen. Bei der händischen Dosierung solltest du jedoch die individuelle Schweißmenge berücksichtigen.
Hast du Fragen zur individuellen Fütterung deines Pferdes? Gerne beantworten wir dir deine individuellen Fragen in einem unverbindlichen Info-Gespräch. |