11/11/2025

Kräuter fürs Pferd: sinnvoll einsetzen

Kurz gesagt: Kräuter können in der Pferdefütterung eine hilfreiche Ergänzung sein – wenn sie gezielt, dosiert und qualitätsgesichert eingesetzt werden. Dieser Blogbeitrag gibt dir einen fundierten Überblick: Wo Kräuter wirklich Sinn machen, wo Risiken lauern und wie du Qualität erkennst.

Kräuter fürs Pferd: sinnvoll einsetzen

Warum erleben Kräuter gerade ein Comeback?

Kräuter sind in der Pferdefütterung längst kein „neuer Trend“, sondern haben eine jahrhundertelange Tradition. Schon früher nutzten Tierhalter und Veterinäre Heilpflanzen zur Pflege, Vorbeugung und unterstützenden Behandlung, lange bevor moderne Medikamente verfügbar waren. Heute knüpfen wir – bewusst oder unbewusst – wieder an dieses alte Wissen an.

Die moderne Sicht verbindet dabei Tradition und Wissenschaft: In vielen europäischen Ländern gehören Heilpflanzen heute zugleich zur komplementären Phytotherapie und zur wissenschaftlich orientierten Arzneimitteltherapie. Heilpflanzen bilden damit ein Bindeglied zwischen Naturheilkunde, Erfahrungswissen und moderner Tiermedizin.

 

Warum also dieser Trend zurück zur Pflanze?

  • Pferdebesitzer:innen möchten aktiv etwas Gutes tun
  • Kräuter gelten als natürlich und verträglich
  • ✔ Wissenschaftliche Daten belegen bestimmte Wirkungen
  • ✔ Erfahrungswissen wird durch Social Media, Bücher und Fachkurse verbreitet
  • Es besteht Bedarf an sanften Ergänzungen, besonders bei Haut-, Atemwegs- oder Verdauungsthemen

Kräuter geben vielen Besitzern das Gefühl von Selbstwirksamkeit – man kann gezielt unterstützen, statt nur zu reagieren. Gleichzeitig ist wichtig zu wissen: „Natürlich“ heißt nicht automatisch „unbedenklich“.

 

Anwendungsbereiche von Heilpflanzen beim Pferd

Kräuter können viele Körperfunktionen unterstützend begleiten – sie ersetzen jedoch keine tierärztliche Behandlung.

Häufige Einsatzgebiete:

  • Unterstützung der Atemwege
  • Förderung einer gesunden Verdauung
  • Pflege von Haut und Fell
  • Begleitung für Leber und Stoffwechsel
  • Kräuter zur Beruhigung und Stressminderung
  • Stärkung von Immunsystem und Kreislauf
  • Sanfte Unterstützung für Nieren und Blase
  • ✔ Senioren-Pferde, Trächtigkeit oder Rekonvaleszenz

 

Merke: Kräuter wirken begleitend – sie unterstützen Funktionen, heilen aber keine Erkrankungen im medizinischen Sinne.

 

Wie Kräuter wirken – Inhaltsstoffe und ihre Bedeutung für Pferde

Heilpflanzen verdanken ihre Wirkung einem ganzen Arsenal an sekundären Pflanzenstoffen – also natürlichen Verbindungen, die die Pflanze zum Schutz oder zur Abwehr bildet, und die im tierischen Körper wertvolle Effekte haben können.

Diese Stoffe wirken nie isoliert, sondern im Zusammenspiel. Dadurch entfalten Kräuter oft breite, sanfte, aber tiefgreifende Wirkungen auf Stoffwechsel, Verdauung, Haut oder Atemwege.

Sie wirken auf unterschiedliche Weise:

  • ✔ Ätherische Öle antibakteriell, entzündungshemmend, desinfizierend
  • ✔ Bitterstoffe: regen Verdauung und Appetit an
  • ✔ Flavonoide: krampflösend, kreislaufunterstützend
  • ✔ Gerbstoffe: entzündungshemmend, helfen bei Reizungen und Verletzungen
  • ✔ Schleimstoffe: schützend und reizlindernd für Atemwege und Verdauung
  • ✔ Saponine: schleimlösend, reinigend
  • ✔ Kieselsäure: stärkt Bindegewebe, Haut und Haar
  • ✔ Linolensäure: wichtig für Zellstoffwechsel

Diese Stoffe greifen gezielt und schonend in die natürlichen Vorgänge des Körpers ein – das erklärt, warum Kräuter oft sanft, aber nachhaltig wirken. Gleichzeitig dauert es meist einige Zeit, bis Effekte sichtbar werden, da der Körper auf natürliche Prozesse reagiert.

 

Hinweis: Nicht die Menge, sondern die richtige Kombination und Qualität entscheidet über den Nutzen. Zu hohe Dosen oder falsche Pflanzenteile können das Gegenteil bewirken.

 

Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Kräuter können eine wertvolle Unterstützung für die Gesundheit deines Pferdes sein, ersetzen aber keinesfalls den Tierarztbesuch. Sie eignen sich als ergänzende, therapeutische Maßnahme, um das Wohlbefinden zu fördern oder bestimmte Körperfunktionen zu unterstützen.

Dennoch ist Vorsicht geboten: Auch pflanzliche Wirkstoffe können unerwünschte Effekte haben. Nebenwirkungen treten vor allem dann auf, wenn Kräuter in zu hoher Dosierung, über einen zu langen Zeitraum oder mit ungeeigneten Pflanzenteilen gefüttert werden. Manche Pferde reagieren zudem empfindlich auf bestimmte Pflanzen – so kann etwa Brennnessel bei empfindlichen Tieren Hautreaktionen oder Nesselausschlag verursachen.

Darüber hinaus sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich, etwa durch blutverdünnende, beruhigende oder stoffwechselaktive Inhaltsstoffe. Deshalb sollten Kräuter stets gezielt, zeitlich begrenzt und in Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt eingesetzt werden.

Wichtig: Wenn dein Pferd Medikamente bekommt oder eine Erkrankung hat, sprich unbedingt vorab mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt. Das gilt besonders für Sportpferde, da manche Kräuter – wie Teufelskralle, Baldrian oder Capsaicinunter Dopingverdacht stehen.

 

Darreichungsformen – was ist sinnvoll?

Kräuter lassen sich auf unterschiedliche Weise in die Fütterung integrieren. Welche Form am besten geeignet ist, hängt davon ab, welches Ziel du verfolgst und wie empfindlich dein Pferd auf Geschmack oder Geruch reagiert. Wichtig ist immer, auf Qualität und Dosierung – nur so bleibt die gewünschte Wirkung erhalten.

  • ✔ Getrocknete Kräuter: Standard in der Fütterung; alltagstauglich, gut dosierbar.
  • ✔ Tee/Abguss: ideal für Schleimstoffe; warm über Mash oder Futter, frisch zubereitet.
  • ✔ Tinkturen/Extrakte: hochkonzentriert – Dosierung & Dopingrisiko beachten.
  • ✔ Öle & ätherische Öle: nur gezielt, niedrig dosiert, niemals pur ins Futter.

Auch die richtige Lagerung spielt eine große Rolle für die Qualität. Kräuter sollten stets kühl, trocken, dunkel und luftdicht aufbewahrt werden, da Feuchtigkeit Schimmelbildung fördert und Licht empfindliche Inhaltsstoffe zerstören kann. Verwende am besten verschließbare Dosen oder Gläser, beschrifte sie mit Inhalt und Datum und prüfe regelmäßig Geruch und Farbe – riechen Kräuter muffig oder verlieren sie deutlich an Aroma, sollten sie nicht mehr verfüttert werden.

 

Häufige Fehler bei der Kräuterfütterung – und wie du sie vermeidest

  1. Falscher Zeitpunkt: z. B. Entgiftungskräuter während des Anweidens – unnötig und belastend.
  2. Falsche Pflanzenteile: Wirksamkeit hängt vom genauen Pflanzenteil ab.
  3. Zu viele Kräuter: Mehr als sechs Komponenten verwässern die Wirkung.
  4. Kräuter statt Mineralfutter: Kein Ersatz für eine ausgewogene Grundversorgung.
  5. Pauschale Dosierung: Immer nach Körpergewicht (pro 100 kg LG).
  6. Lagerfehler: Licht, Wärme und Feuchtigkeit zerstören Wirkstoffe.
  7. Mindere Qualität: Achte auf eine gute Qualität, damit überhaupt eine Wirkung eintreten kann.

 

Wie Carevallo helfen kann – Qualität, die den Unterschied macht

Bei Carevallo legen wir höchsten Wert auf Arzneibuchqualität:
Nur Pflanzenteile mit dem definierten Wirkstoffgehalt werden verarbeitet. Jede Mischung ist wissenschaftlich fundiert, maximal sechs Kräuter stark und individuell auf dein Pferd abgestimmt.

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  • gleichbleibend hohe Qualität
  • gezielte Wirksamkeit statt „bunter Mischungen“
  • auf Wunsch maßgeschneiderte Kräutermischungen – abgestimmt auf Ration, Haltung und Bedarf

 

Fazit

Kräuter sind kein Wundermittel, aber sie können – richtig eingesetzt – eine wertvolle Unterstützung für dein Pferd sein. Entscheidend sind Qualität, Dosierung und Zielorientierung.

Achte stets darauf: Wirklich wirksam wird Phytotherapie erst, wenn sie auf wissenschaftlichem Verständnis und individueller Beratung beruht.

 

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Quellen:

Cadmos Naturheilkräuter für Pferde, Claudia Naujoks
Springer Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis, J. Reichling, M. Frater-Schröder, R. Saller, J. Fitzi-Rathgen, R. Gachnian-Mirtscheva

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