11/07/2024

Nesselfieber beim Pferd – Ursachen, Symptome und Behandlung

Nesselfieber, auch bekannt als Urtikaria, ist eine allergische Hautreaktion. Diese Erkrankung kann plötzlich auftreten und für dein Pferd sehr unangenehm sein. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du über Nesselfieber wissen musst und wie du deinem Pferd helfen kannst.

Nesselfieber beim Pferd – Ursachen, Symptome und Behandlung

Foto: Pixabay / Monique Van Vliet

Was ist Nesselfieber?

Nesselfieber ist eine allergische Reaktion der Haut, die sich durch juckende Quaddeln und Schwellungen äußert. Diese Reaktion kann durch verschiedene Auslöser wie Insektenstiche, Futterbestandteile, Medikamente oder Umwelteinflüsse verursacht werden. Oft tritt sie plötzlich auf und verschwindet in einigen Fällen ebenso schnell wieder.

Nesselfieber stellt eine Überreaktion des Immunsystems dar. Dabei wird vermehrt Histamin ausgeschüttet, was dann die Quaddeln verursacht. Häufig geht das Nesselfieber auch einher mit Juckreiz, sowie Haarverlust und Fieber.


Ursachen von Nesselfieber

Die genauen Ursachen von Nesselfieber können vielfältig sein und sind nicht immer leicht zu identifizieren. Es gibt endogene und exogene Auslöser.

Endogene Auslöser können sein:

> Stress

> Stoffwechselentgleisungen und Einlagerung von Toxinen

> Darmschleimhautentzündungen

> Systemische Infektionen


Exogene Auslöser können sein:

> Haureizungen, bspw. durch Pflanzen

> Insektenstiche

> Hautreizungen durch chemische Produkte wie bspw. Fliegenspray, Shampoo, Waschmittel, etc.

> Arzneimittel

> Giftpflanzen oder unverträgliche Futtermittel

> Bestimmte Eiweißarten bzw. stark eiweißhaltige Futtermittel (bspw. Luzerne-Klee-Heu, Soja, junges, stickstoffreiches Grünfutter von Rindviehweiden)

 

Symptome von Nesselfieber

Das Hauptsymptom beim Nesselfieber sind Ödeme, die in Form von Quaddeln und Schwellungen am ganzen Körper entstehen können. Ausgehend vom Kopf können sie sich über den ganzen Körper ausbreiten. Zu Beginn sind diese meist rund, verändern sich dann im weiteren Verlauf in ihrer Form. Es kann bernsteinfarbenes Sekret austreten.

Zusätzlich können folgende Symptome auftreten:

> Juckreiz: Dein Pferd zeigt Anzeichen von starkem Juckreiz und versucht, sich zu scheuern oder zu kratzen.

> Unruhe: Durch den Juckreiz und die Unannehmlichkeiten kann dein Pferd unruhig werden und ein verändertes Verhalten zeigen.

> Hautrötung: Die betroffenen Stellen können gerötet sein und sich heiß anfühlen.

 

Behandlung von Nesselfieber

Die Behandlung von Nesselfieber hängt von der Schwere der Symptome und den zugrunde liegenden Ursachen ab. In jedem Fall solltest du zunächst einen Tierarzt zu Rate ziehen und dein Pferd entsprechend behandeln lassen.

Ergänzend solltest du auf Ursachenforschung gehen und diese abstellen. Auch kühle Kompressen und spezielle Hautpflegeprodukte können helfen, den Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen. Aber Achtung: Ist die Ursache für das Nesselfieber eine Reaktion auf ein chemisches Produkt, so solltest du künftig bei der Verwendung jeglicher Lotionen, Sprays, etc. sehr vorsichtig sein!

Bei einer Futtermittelunverträglichkeit solltest du die Fütterung umstellen und den Rohstoff, den dein Pferd nicht verträgt, vom Speiseplan streichen. Im Zweifel kann ein Allergietest hier Auskunft geben.

 

Ergänzende Behandlung und Vorbeugung

Als wichtige Faktoren haben sich Stress , die Qualität der Futtermittel sowie Giftpflanzen im Heu und auf der Wiese erwiesen.

Während der Behandlung des Nesselfiebers bzw. auch zur Vorbeugung achte daher unbedingt darauf, dass dein Pferd möglichst stressfrei gehalten und bewegt wird.

Die Qualität des Raufutters sollte stets einwandfrei sein und das Raufutter sowie die Weide müssen unbedingt frei von Giftpflanzen sein. Achte auch darauf, dass das Heu nach der Ernte erst mindestens 3 Monate abgelagert wird, bevor es verfüttert wird.

Leidet dein Pferd unter Verdauungsproblemen, so kann die Ursache für das Nesselfieber auch im Darm und in einem geschwächten Immunsystem liegen. Daher solltest du unbedingt auf eine gute Darmgesundheit und die Stärkung des Immunsystems achten. Dies geschieht am besten mit einer bedarfsgerechten Versorgung mit Nährstoffen. 

 

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In Ergänzung zu einer bedarfsgerechten Nährstoffversorgung kannst du die Haut und das Immunsystem deines Pferdes mit Kräutern stärken. Für die Haut eignen sich hervorragend Kräuter wie Brennnesselblätter, Klebkraut, Stiefmütterchen, Frauenmantel, Quecke, Birke, Salbei und Knoblauch. Stärkend auf das Immunsystem wirken außerdem Hagebuttenschalen und Echinacea. 

 

Quellen:

Zivilisationskrankheiten des Pferdes, Christina Fritz, Souel Maleh, 2020, S. 211f.

Praxishandbuch Pferdegesundheit, Ingolf Bender, Dr. Tina Ritter, 2018, S. 141

Gesunde Pferde durch Heilkräuter, Kaja Kreiselmeier, 2015, S. 145

 

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