23/01/2022

Wie Corona die Pferdefütterung beeinflusst

Sie begleitet uns schon seit zwei Jahren – die Corona-Pandemie. Das Virus bestimmt nicht nur unseren persönlichen Alltag, sondern beeinflusst vor allem auch Rohstoffmärkte wie den Futtermittelmarkt.

Wie Corona die Pferdefütterung beeinflusst

Es hat sich für jeden etwas verändert

Man darf nur noch 1,5 Stunden in den Stall, nur dann wenn sonst gerade keiner dort ist. Die Maske sollte immer griffbereit sein und auch im Testen sind wir mittlerweile routiniert. Pferdefachmessen werden der Reihe nach abgesagt, ein Besuch im fremden Stall ist kaum noch möglich. Neben all den Auswirkungen der Corona Pandemie auf den Alltag und das Stallleben, bringt sie auch für wirtschaftliche Bereiche große Veränderungen mit sich.

Die Rohstoffpreise steigen unaufhörlich

Etwa zwei Monate, nachdem wir die Auswirkungen der Pandemie auch hier bei uns in Österreich gespürt hatten, der erste Lockdown hinter uns lag, hat unser Carevallo Team schon bemerkt, dass sich der Rohstoffmarkt entscheidend verändern wird. Damals waren wir allerdings noch der Meinung, alles renkt sich wieder ein.

Zu Beginn haben die Veränderungen vor allem die Verpackungen und Kartonagen betroffen. Unsere Lieferanten teilten uns regelmäßig mit, dass die Lieferzeiten immer länger werden und manche Produkte gar nicht mehr produziert werden können. Der Grund dafür waren erst fehlende Rohstoffe durch einen erschwerten Import sowie ein enormer Ausfall an Arbeitskräften. Durch die Lockdowns nahm der Online-Handel rasant an Fahrt auf und die Nachfrage nach Kartonagen und Umverpackungen stieg stark an.

Weitere Veränderungen in Form von Preiserhöhungen waren bereits im Laufe des Jahres 2020 auch in anderen Bereichen wie dem Rohstoffmarkt spürbar. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bei Carevallo immer noch die Hoffnung, dass sich alles erholen und normalisieren würde. Wir reagierten mit verfrühten Bestellfristen, um sicherzugehen, dass wir alle Rohstoffe rechtzeitig bekommen und trotzdem traf auch uns ab und an ein Lieferausfall.

Das darauffolgende Jahr 2021 hat uns leider gezeigt, dass sich die Lage aufgrund Corona weiter verschärft und mittlerweile sämtliche Branchen betrifft. Die Preise steigen also weiterhin an und besonders im letzten Quartal 2021 gab es nochmals enorme Preissteigerungen beim Einkauf von Getreide, Soja, vor allem aber auch bei Vitaminen und Mineralstoffen.

Woher kommen die Preiserhöhungen? Dafür gibt es vielfältige Gründe:

> eine gestiegene Rohstoffnachfrage

> ein erhöhter Verbrauch an Pflanzenölen, für die weltweit auch Getreide und andere Futtermittel verwendet werden

> Ernte-Ausfälle aufgrund von Dürren, Überschwemmungen und anderen klimatischen Veränderungen

> der Arbeitskräftemangel bei den Erntehelfern, weil der Grenzübertritt zunehmend erschwert wurde – Rohstoffe sind am Feld verendet, weil man sie nicht rechtzeitig ernten konnte

Neben der Preissteigerung der Futter- und Lebensmittel an sich, machen die Transportkosten einen entscheidenden Unterschied. Hier ist ein anhaltender massiver Anstieg an Logistikkosten zu beobachten. Dieser hängt einerseits damit zusammen, dass es zu wenige LKW-Fahrer gibt und andererseits deutlich mehr Pakete per LKW versendet werden, da der stationäre Handel immer wieder komplett geschlossen wurde. Hinzu kommt, dass viele Rohstoffe früher mit Passagierflugzeugen mitgesendet wurden. Diese Flugzeuge werden aktuell nicht geflogen, weshalb die Waren per Schiffscontainer transportiert werden müssen. Diese Kapazitäten sind jedoch begrenzt weshalb durch die gesteigerte Nachfrage auch hier die Preise deutlich ansteigen.

Vielleicht fragst du dich, was wir uns bei Carevallo per Schiff liefern lassen? Natürlich nichts! Denn wir beziehen unsere Rohstoffe vor allem aus Österreich und Deutschland. Dennoch werden zum produzieren unserer Kartonagen (werden in Deutschland hergestellt) bspw. Werkzeuge benötigt, deren Rohstoffe vermutlich von Übersee kommen und dadurch beeinflusst dies wiederum auch uns.

Was aber hat das mit dir und deinem Pferd zu tun?

Für Carevallo bedeutet die Entwicklung während der Pandemie einen enormen Anstieg im Bereich der Futtermittelkosten, bei deren Beschaffung mittels LKW-Transport sowie im Bereich der Verpackungen.

Damit du dir vorstellen kannst, mit welchen Preiserhöhungen wir es zu tun haben, haben wir ein paar Beispiele gesammelt. Der von uns bezogene BIO Schwarzhafer wurde durch einen Ernteausfall im Sommer 2021 um rund 24% teurer. Der BIO Leinpresskuchen stieg im Preis um sogar 25%. Aber auch Luzerne mit 7%, Mais mit 9% und Rote Beete mit 22% Preissteigerung übersteigen reguläre Preisschwankungen. Neben den einzelnen Rohstoffen, sind vor allem die Mineralstoffe im Preis um rund 30% gestiegen. Das ist wirklich enorm!

Neben den Rohstoffkosten treffen uns vor allem die gestiegenen Kartonagenpreise (+25%) und die um rund 66% gestiegenen Transportkosten hart.

Die Hoffnung, die wir Anfangs 2020 noch hatten, dass sich die Preise einpendeln werden und vielleicht wieder sinken, hat sich mittlerweile leider zerschlagen.

Die Preissteigerungen treffen selbstverständlich den gesamten Futtermittelmarkt. Nun gibt es zwei Varianten um den Preissteigerungen zu begegnen – entweder man spart beim Einkauf der Rohstoffe und akzeptiert eine schlechtere Qualität, oder man erhöht seine Verkaufspreise um den eigenen Qualitätsstandard zu sichern. Für uns von Carevallo ist es keine Option, schlechtere Rohstoffqualität für unser Futter zu verwenden, da wir wissen, wie wichtig höchste Futterqualität und die damit verbundene Wirksamkeit des Pferdefutters für unsere Kunden ist. Deshalb werden wir auch in Zukunft wo möglich auf BIO- und Lebensmittel-Qualität setzen, unsere Rohstoffe möglichst regional beziehen und ausschließlich organisch gebundene Mineralstoffe verwenden. Denn Qualität ist einer unserer wichtigsten Werte bei Carevallo.