Wissenswertes über die Haaranalyse beim Pferd

Was ist bei der Haaranalyse zu beachten?

Die Probenmenge sollte mindestens 0,5 g (entspricht ca. zwei vollen Teelöffeln) betragen. Die Menge gibt das jeweilige Labor in der Regel vor und kann daher abhängig vom Labor variieren. 

Für die Analyse wird idealerweise Mähnenhaar verwendet. Wichtig für die Analyse sind die ersten 2 bis 3 cm vom Haaransatz aus gesehen. Die Haare sollten daher ganz dicht am Haaransatz abgeschnitten werden.

Da Mähnenhaare beim Pferd etwa 1 bis 1,5 cm pro Monat wachsen, können mit dieser Probe die Durchschnittswerte der letzten 6 bis 8 Wochen analysiert werden.   

Bei der Auswertung sollte immer berücksichtigt werden, ob sich in der Zwischenzeit an der Haltung oder Fütterung etwas verändert hat. Denn ein Nährstoffmangel, der in der Haaranalyse festgestellt wird, kann zum Zeitpunkt der Probenentnahme bereits durch eine Änderung der äußeren Gegebenheiten behoben sein.

Die Probe muss nicht gereinigt werden, bevor sie ins Labor geschickt wird.

Was wird genau untersucht?

Bei Trace Elements können 30 Elemente untersucht werden, darunter Mineralstoffe / Elektrolyte, essentielle Spurenelemente, Ultraspurenelemente sowie toxische Elemente.

In der Regel gibt es ein Formular, das du für den Probeversand einsenden musst und auf dem du angeben kannst, welche Werte du erheben lassen möchtest. Manche Labore haben auch eine Standard-Analyse, die bereits alle oben genannten Analysewerte enthält.

Was ist der Unterschied zum Blutbild?

Das Blutbild spiegelt den aktuellen Stand am Tag der Probenentnahme wider. Die Haaranalyse kann hingegen einen längeren Zeitraum abbilden. Somit gibt die Haaranalyse Auskunft über chronische Mängel/Überversorgungen, ein Blutbild deckt akute Mängel/Überversorgungen auf.

Je nach körperlichem Befinden deines Pferdes kann daher das eine oder das andere mehr Sinn machen. Die Entscheidung für oder gegen eine Blutbild- oder Haaranalyse hängt immer vom aktuellen Gesundheitsstatus deines Pferdes ab.

Für die Blutabnahme benötigst du einen Tierarzt – die Haarprobe kannst du dagegen selbst nehmen und eigenständig ins Labor schicken. Die Auswertung der Ergebnisse übernehmen wir gerne für dich. Entweder im Zuge des Ernährungsplans oder, wenn du bereits eine Carevallo-Futtermischung für dein Pferd hast, im Rahmen einer Adaption. Hier wäre unsere "Futterberatung Large" die richtige Wahl.

Da die Haaranalyse einen längeren Zeitraum wiederspiegelt und die Haare eine gewisse Zeit zum Wachsen benötigen, kann eine Überprüfung (z.B. ob ein Mangel inzwischen behoben ist) erst nach einem Zeitraum von mindestens 4 Monaten erfolgen. Bei einer Blutuntersuchung ist eine Überprüfung bereits nach einem kürzeren Abstand möglich. Wir empfehlen eine erneute Überprüfung etwa 6-8 Wochen nachdem eine Futterumstellung zur Optimierung der Blutwerte (bspw. im Fall eines Mangels) vorgenommen wurde.

Verschiedene Spurenelemente und Mineralstoffe lagern sich bei Überversorgung vermehrt z.B. in den Haaren und Hufen ein. Ein Beispiel hierfür ist Selen. Eine chronische Überversorgung mit Selen kann also gut mittels einer Haaranalyse erkannt werden.

Wo kann ich eine Haaranalyse machen lassen?

Du kannst die Haaranalyse beispielsweise bei Trace Elements (http://www.traceelements.de/) oder auch bei anderen Laboren anfertigen lassen.

• LKV: https://www.lkvsachsen.de/home/
• Microtrace: https://microtrace.de/de/metallanalytik-tier/fell-oder-haaranalyse/fell-mineralstofftest/

Achtung, eine Haaranalyse ist nicht dasselbe wie eine Bioresonanz Analyse. Die Haaranalyse basiert auf einer wissenschaftlichen Grundlage.

Quellen:
http://www.traceelements.de/messverf.html
„Spurenelement- und Mineralstoffanalysen beim Pferd“, Dr. U. Dübbert, S. 27
„Pferdefütterung“, Coenen/Veuvert, 2020, S. 269