Was du bei der Blutabnahme beachten solltest
Du möchtest ein Blutbild deines Pferdes machen lassen, um seinen Ernährungszustand zu überprüfen und einen Mangel oder eine Überversorgung auszuschließen? Oder dein Pferd hatte vielleicht einen Mangel und du möchtest nun überprüfen, ob alles wieder im grünen Bereich ist? Hier erfährst du, was bei der Blutabnahme zu beachten ist und welche Informationen wir benötigen, um dein Blutbild auswerten zu können.
Wer kann ein Blutbild anfertigen?
Damit ein Blutbild angefertigt werden kann, wird eine Blutprobe benötigt. Die Blutprobe deines Pferdes entnimmt der Tierarzt deines Vertrauens und lagert diese in einem speziellen Röhrchen. Dieses Röhrchen wird beschriftet, mit Informationen zum Pferd und einem Formular welche Werte erhoben werden, an ein Labor weitergeleitet. Das Labor fertigt am Ende das Blutbild an, sprich wertet die Blutprobe deines Pferdes aus und fertigt den Bericht zur Auswertung an. Du erhältst am Ende eine Aufstellung zu den einzelnen Blutwerten mit der Information, wo dein Pferd im Referenzbereich liegt und wo nicht.
Um ein Blutbild in Auftrag zu geben, wende dich an deinen Tierarzt oder deine Tierärztin und sag ihm/ihr bitte, dass er/sie ein Blutbild anfertigen lassen soll. Je nachdem warum ein Blutbild angefertigt werden soll, reicht ein "kleines" Blutbild, wird ein "großes" Blutbild oder auch spezielle Werte aus dem Blut benötigt. Damit wir die Ergebnisse der Blutanalyse in unser Ernährungskonzept einfließen lassen können, solltest du ein großes Blutbild inklusive Spurenelementen anfordern.
Was muss ich beachten?
Damit wir entsprechende Informationen für die Fütterung deines Pferdes ableiten können, ist es ganz wichtig, dass die Spurenelemente Zink, Selen, Kupfer und Mangan im Blutbild abgebildet sind.
Vor der Blutabnahme solltest du nicht trainieren. Denn das würde die Ergebnisse des Blutbildes verfälschen. Dadurch können bspw. hohe Muskelwerte entstehen.
Außerdem ist es wichtig, dass vor der Blutabnahme keine langen Fresspausen entstehen, dein Pferd aber auch nicht direkt vorher sein Krippenfutter bekommt - dies könnte das Blutbild verfälschen. Der Glucosewert reagiert sehr stark auf eine Fresspause oder direkte Kraftfuttergabe vor der Blutabnahme.
Je schneller die Blutprobe im Labor ausgewertet wird, umso besser! Lange Lagerzeiten könnten ebenso die Werte verfälschen, da sich manche Parameter im Blut bei Lagerung anreichern oder abbauen.
Was ist der Unterschied zur Haaranalyse?
Das Blutbild spiegelt den aktuellen Stand am Tag der Probenentnahme wieder. Die Haaranalyse kann im Vergleich dazu einen längeren Zeitraum abbilden.
Das Blutbild deckt also akute Mängel/Überversorgungen auf, die Haaranalyse gibt Auskunft über chronische Mängel/Überversorgungen.
Je nach körperlichem Befinden deines Pferdes kann also das eine oder andere mehr Sinn machen und die Entscheidung hängt immer vom aktuellen Gesundheitszustand deines Pferdes ab.
In beiden Fällen übernehmen wir gern die Auswertung der Ergebnisse für dich. Entweder im Zuge des Ernährungsplans oder, wenn du bereits eine Carevallo-Futtermischung für dein Pferd hast, im Rahmen einer Adaption. Hier wäre unsere "Futterberatung Large" die richtige Wahl.
Wir empfehlen eine erneute Überprüfung etwa 6-8 Wochen nachdem eine Futterumstellung zur Optimierung der Blutwerte (bspw. im Falle eines Mangels) vorgenommen wurde.
Quellen:
http://www.traceelements.de/messverf.html
„Spurenelement- und Mineralstoffanalysen beim Pferd“, Dr. U. Dübbert, S. 27
„Pferdefütterung“, Coenen/Veuvert, 2020, S. 269