01/06/2023

Anorganisch oder Organisch – Welche Mineralstoffe sind besser für mein Pferd?

Du erfährst, worin der Unterschied zwischen organisch und anorganisch gebundenen Mineralstoffen liegt und kannst künftig fundiert entscheiden, was besser für dein Pferd ist.

Anorganisch oder Organisch – Welche Mineralstoffe sind besser für mein Pferd?

Bildnachweis: photosarti.at

Mineralstoffe spielen eine entscheidende Rolle in der Ernährung deines Pferdes. Sie sind essenzielle Bausteine für den Körper und unterstützen zahlreiche Funktionen wie den Aufbau von Knochen und Gewebe, die Regulation des Stoffwechsels und die Unterstützung des Immunsystems. Bei der Auswahl eines Mineralfutters oder Müslis für dein Pferd stößt du vielleicht auf die Begriffe "anorganisch" und "organisch" gebundene Mineralstoffe. Aber worin liegt der Unterschied und welche Option ist besser für dein Pferd?

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass der Unterschied zwischen anorganischen und organischen Mineralstoffen nicht darin liegt, ob sie natürlich oder künstlich hergestellt werden. Beide Verbindungsarten werden künstlich hergestellt. Der entscheidende Unterschied liegt vielmehr in der Bioverfügbarkeit der Molekülverbindungen der Mineralstoffe.

Bioverfügbarkeit – was ist das?

Die Bioverfügbarkeit gibt Auskunft darüber, wie gut der Körper einen Rohstoff aufnehmen und verwerten kann. Es geht darum, welcher Gehalt an Mineralstoffen von den verfütterten Mineralstoffen auch vom Organismus verwertet werden kann. Ein mineralstoffreiches Futter kann eine hohe Konzentration an Mineralstoffen enthalten, aber wenn diese für das Pferd nicht bioverfügbar sind, kann der Körper sie nicht effizient nutzen. 

Woran erkennst du organisch oder anorganisch gebundene Mineralstoffe?

Organisch gebundene Mineralstoffe werden in der Regel an Aminosäuren gebunden. Du erkennst sie häufig an der Endung "-chelat" auf dem Futteretikett. Diese Form der Bindung erhöht die Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe und ermöglicht eine bessere Aufnahme und Verwertung im Körper des Pferdes.

Im Gegensatz dazu enden anorganische Mineralstoffverbindungen oft auf "-sulfat" oder "-oxid". Sie weisen eine geringere Bioverfügbarkeit auf und werden vom Körper weniger effizient aufgenommen und genutzt.

Ein gutes Beispiel für diesen Unterschied ist Zink. Zinkoxid (anorganisch) hat eine Bioverfügbarkeit von etwa 10-20%, während Zinkchelat (organisch) eine Bioverfügbarkeit von 80-95% aufweist. Das bedeutet, wenn du deinem Pferd 400 mg Zinkoxid fütterst, kann es maximal 80 mg davon tatsächlich verwerten. Bei der gleichen Menge an organisch gebundenem Zink kann das Pferd hingegen rund 380 mg verwerten. Der Mehrwert der organisch gebundenen Mineralstoffe ist also deutlich höher.

Sonderfall Selen: Achtung, Selen kann vom Körper nicht einfach wieder ausgeschieden werden. Außerdem hat organisch gebundenes Selen eine längere „Halbwertszeit“ als anorganisch gebundenes Selen. Aus diesem Grund wird im Internet oft Angst vor einer Vergiftung durch organisch gebundenes Selen gemacht. Aus unserer Sicht sollte weder durch anorganisch noch durch organisch gebundenes Selen eine Überversorgung riskiert werden. Deshalb erstellen wir im Rahmen unseres Ernährungsplans für jedes Pferd eine Nährstoffanalyse, d.h. wir ermitteln den individuellen Bedarf des Pferdes und geben nur so viel Selen ins Futter, wie das Pferd auch wirklich benötigt. Wählt man hingegen ein mineralisiertes Müsli, ein Mineralfutter plus Zusatzfuttermittel kann eine Selenüberversorgung riskiert werden. In der Praxis bekommen wir immer wieder Neukunden, deren Pferde durch den Einsatz mehrerer Futtermittel eine Selenüberversorgung erlitten haben. Durch die individuelle Versorgung mit Carevallo korrigieren wir die Fehlversorgung.

Warum werden anorganisch gebundene Mineralstoffe in Futtermitteln verwendet?

Der Hauptgrund dafür liegt in den Kosten. Anorganisch gebundene Mineralstoffe sind in der Herstellung deutlich günstiger und ermöglichen somit die Produktion von preisgünstigerem Futter. Der Preis steht im Vordergrund, nicht der Mehrwert für das Pferd.

Wie immer gibt es natürlich auch Sonderfälle in denen es durchaus Sinn macht, auch anorganisch gebundene Mineralstoffe zu verwenden. Allerdings solltest du die Kombination und Dosierung einem Experten überlassen.

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Wir arbeiten auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und berechnen den exakten Bedarf deines Pferdes, um es wirklich bedarfsgerecht zu versorgen. 

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Worauf solltest du bei der Wahl eines Mineralfutters für dein Pferd achten?

Bei der Auswahl einer Mineralstoffmischung für dein Pferd empfehlen wir daher organisch gebundene Mineralstoffe zu bevorzugen. Obwohl sie möglicherweise etwas teurer sind, bieten sie einen deutlichen Mehrwert für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes. Investitionen in eine hochwertige und bioverfügbare Mineralstoffmischung können sich langfristig auszahlen, indem sie zur Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität deines Pferdes beitragen.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Qualität der Mineralstoffe in der Pferdefütterung einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Pferdes haben kann. Daher lohnt es sich, sorgfältig zu prüfen, welche Art von Mineralstoffen in den Futtermitteln enthalten ist und ob sie in einer bioverfügbaren Form vorliegen. Indem du dich für organisch gebundene Mineralstoffe entscheidest, investierst du in die langfristige Gesundheit deines Pferdes und unterstützt es dabei, sein volles Potenzial zu entfalten.

Wir bei Carevallo verwenden organisch gebundene Mineralstoffe, da für uns die Qualität und Wirksamkeit unserer Futtermittel ausschlaggebend ist.

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